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Vom Vergänglichen zum Unvergänglichen

Aus der Dezember 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer die mannigfachen Farbentöne, mit denen Busch und Wald das Herannahen des Winters ankünden, aufmerksam beobachtet hat, findet es gewiß begreiflich, daß sich viele Leute beim Dahinscheiden der Schönheiten der Natur eines Gefühls der Traurigkeit nicht erwehren können. Der Verfall von irgend etwas Edlem, Gutem and Schönem scheint durchaus ungerecht zu sein und muß denjenigen schmerzen, der zwar die Unvergänglichkeit eines Gedankenbildes erkennt, aber nicht zu unterscheiden weiß zwischen dem Weltall Gottes und dem materiellen Weltall. Dieser Schmerz wird für ihn noch gesteigert, wenn er sich daran erinnert, daß überhaupt alle materiellen Dinge unvollkommen und vergänglich sind. Obschon die neuerblühte Rose in bezug auf Form. Geruch und Farbe „geradezu himmlisch” ist, so mag sie doch der krassesten Sinnlichkeit Nahrung geben, und nachdem sie in Fäulnis übergegangen ist, beleidigt sie den Gesichts- und Geruchsinn.

In der Richtung der materiellen Anschauung kann man solchen Erfahrungen nicht entgehen, denn die Sinne behaupten, das Gesetz des Todes sei ebenso rechtmäßig wie das Gesetz des Lebens, dessen Bekundungen das Gesetz des Todes fortwährend zusetzt und sie zerstört. Wer daher mit seiner Liebe für das Schöne auf das sterbliche Sehvermögen angewiesen ist oder von demselben beschränkt wird, muß mit jedem Schluck der Freude einen vollen Becher des Bedauerns hinnehmen. Er kann jedoch vergangene Freuden in der Erinnerung aufbewahren, und diese mentale Tätigkeit sollte ihn darauf hinweisen, daß es einen geistigen Sinn gibt. Der Apostel Paulus besaß diesen geistigen Sinn in hohem Maße; daher konnte er sagen: „Die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.”

Der große Apostel hat keine Äußerung getan, die seine Erkenntnis der Wissenschaft des Seins klarer erkennen läßt. Er hatte sein Problem noch nicht ganz ausgearbeitet und hielt sich nicht für „schon vollkommen”, wie er in seinem Brief an die Philipper offen bekennt; aber er widmete seine Aufmerksamkeit beständig den geistigen Dingen. Sein Blick war auf das Ewige gerichtet. Sein Denken nahm die Richtung, auf welche Mrs. Eddy mit folgenden Worten hinweist: „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 261).

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