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Unsre Aufgabe

Aus der August 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die im achtzehnten Kapitel des Johannes-Evangeliums beschriebene Gerichtsszene ist für jeden Nachfolger Christi von hoher Bedeutung. Vor dem Palast des Hohenpriesters tobte der zornige, unzurechnungsfähige Pöbel und verlangte eine schnelle Entscheidung, die seine Leidenschaft befriedigen würde; im Gerichtssaal selbst standen der Vertreter römischer Herrschaft und der irdische Vertreter geistiger Macht einander gegenüber.

Pilatus beabsichtigte wohl, die Untersuchung auf die bei den römischen Herrschern übliche stolze Art zu führen, wurde aber von der Gegenwart Jesu überwältigt. Die ruhige, furchtlose Haltung des Angeklagten sowie dessen bewußte Überlegenheit machten Pilatus unsicher, und nur zu gerne hätte er die Untersuchung für beendet erklärt, wenn die wartende Volksmenge nicht beständig ihre Forderungen erhöht hätte. Als Pilatus zu Jesu sagte, er habe als Statthalter die Macht, sein Schicksal zu entscheiden, zauderte dieser nicht, ihm eine Rüge zu erteilen, indem er auf das geistige Reich als den Ursprung aller Macht hinwies. Wohl in der Absicht, den Angeklagten in das Bereich des römischen Gesetzes zu bringen, fragte ihn Pilatus: „Bist Du ... ein König?” worauf der Meister antwortete: „Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll.”

Jesus war der Wegweiser, daher müssen sich alle seine Nachfolger befleißen, in seinen Fußtapfen zu wandeln. Als er Pilatus in jenen wenigen Worten seinen Zweck und seine Aufgabe darlegte, wies er damit klar und deutlich auf den Zweck und die Aufgabe aller Menschen hin. Es ist die Pflicht und das Vorrecht eines jeden Christen, der die Lehre unsres Meisters versteht — und in Wirklichkeit sind wir erst dann Christen, wenn wir diese Lehre in gewissem Maße erfaßt haben — für die Wahrheit zu zeugen; ja es sollte dies beständig unser Bestreben sein. Ehrgeiz, Selbstsucht, das Verlangen nach weltlichen Vergnügen und materiellen Gütern — all das hat keinen Raum im Leben eines wahren Christlichen Wissenschafters. Jeder Wunsch des Herzens muß mit der Demonstration der Macht des Rechtes im Einklang stehen und sich ihr unterordnen. Es muß dem Trachten nach dem Reich Gottes entspringen, wie Jesus lehrte.

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